Meisterporträt Konrad Kästle

Mit 93 noch gefragt – Der Vogacher Kirchenmaler Konrad Kästle feiert Geburtstag

Konrad Kästle

Auch in seinem neunten Lebensjahrzehnt bekommt der Vogacher Konrad Kästle noch Aufträge zur künstlerischen Ausgestaltung von besonders bedeutungsvollen klerikalen und privaten  Räumen. Gerade eben hat er zwei Gemälde für seinen Auftraggeber, den Kirchenarchitekten Sommersberger, fertig gestellt. Das hat er sich bestimmt nicht träumen lassen, als er mit  13 Jahren in seinem schwäbischen Heimatort Gundelfingen eine Lehre als Kirchenmaler begann. Am 1. Mai feierte der weithin bekannte Maler – Corona-bedingt im engsten Familienkreis - seinen 93sten Geburtstag. Der Verein Dorfbelebung Mittelstetten gratuliert herzlich!

 

Konrad Kästle lebt mit seiner Frau Gisela seit 1971 in Vogach (Gde. Mittelstetten). Er hat sich im ehemaligen Austragshäusl des Mesner-Anwesens direkt neben der Vogacher St.-Johannes-Kirche niedergelassen und es – innen wie außen – zu einem Kleinod  mit Lüftlmalerei herausgeputzt. Auch das Mesner-Haus auf der anderen Seite neben der Kirche hat er mit traditionellen Blütenornamenten und einer Mariendarstellung verziert. Ganz besonders profitierte die Kirche von dieser Nachbarschaft: Jegliche Restaurationsarbeiten des Kirchenraums und der historischen Heiligenfiguren und Bilder übernahm Kästle ganz selbstverständlich und ließ sie wieder in neuem Glanz erstrahlen.   

 

All dies ist nur ein winziger Ausschnitt aus seinem Lebenswerk. Insbesondere in München, wo er bis zu seinem Umzug nach Vogach lebte, hat er seine Spuren hinterlassen: Beispielsweise wurde er mit Restaurationsarbeiten in der  Asamkirche, im Bürgersaal, in der Michaelskirche, im Alten Peter, in der Heiliggeistkirche und an der Fassade der Residenz beauftragt. 

 

Auch zahlreiche schwäbische, ober- und niederbayerische Kirchen und Klöster und viele private Auftraggeber riefen ihn als Maler, Restaurator, Vergolder und Stuckateur. Besonders stolz ist Kästle auf die künstlerische Ausgestaltung der Bierstüberl im Kloster Andechs, wo der Besucher nicht nur eine kühle Mass Andechser Bier, sondern auch die von ihm gestalteten kunstfertigen Wandmalereien genießen kann.  

 

Worauf Konrad Kästle in seinem jetzigen Lebensabschnitt großen Wert legt: Er möchte noch lange mit Ehefrau Gisela - ebenfalls 93 und seit genau 70 Ehejahren wichtigste Stütze in seinem Leben – selbstständig in seinem Haus in Vogach leben, geht täglich mit seiner Hündin Bella spazieren und malt jeden Tag mit großer Freude in seinem Atelier an seinen Bildern weiter.

Katharina Schlamp, Verein Dorfbelebung Mittelstetten e.V.

 

Foto K. Schlamp: Kirchenmaler Konrad Kästle bei Arbeiten an seinem Haus in Vogach